„Was mich betrifft, so bezweifle ich, daß der Mensch jemals eine völlige religiöse Unabhängigkeit und eine vollkommene politische Freiheit ertragen kann, und bin geneigt zu denken, dass er, ist er frei, gläubig sein muß.“ Das Motto aus dem Werk Alexis de Tocquevilles, das Hans Joas seiner religionstheoretischen Abhandlung „Im Bannkreis der Freiheit“ voranstellt, formuliert eine These, die im globalen Nordwesten der Gegenwart geradezu anstößig erscheint: dass Religion nicht das Gegenteil, sondern das Korrelat politischer Freiheit darstellen kann. Hans Joas erläutert sie in der Rekonstruktion einer verdeckten Theorietradition, die nichts weniger als eine sozialphilosophische Alternative zu den — zumindest im globalen Nordwesten — populären Säkularisierungstheorien präsentiert.
Es diskutieren
Hans Joas, Ernst-Troeltsch Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Professor für Soziologie an der Universität Chicago
Wolfgang Huber, Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Stellenbosch, Südafrika, er war Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland
Friederike Krippner, Literaturwissenschaftlerin und Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin
Die Veranstaltung findet online als „Zoom“-Videokonferenz statt.
Anmeldungen bitte bis 10.05.2021 per Email an bettina.schoen@hu-berlin.de
Das Programm als PDF zum herunterladen finden Sie hier: