Gefährlich und gewaltbereit, rückständig und exotisch – die Stereotype, mit denen Muslim*innen gebrandmarkt werden, sind nicht neu. In seinem Buch seziert Ozan Zakariya Keskinkilic die historischen Wurzeln heutiger antimuslimischer rassistischer Diskurse. Anschaulich zeichnet er nach, wie die Konstruktion von Muslim*innen als „die Anderen“, als politische und kulturelle Gefahr bis in die Zeit des Kolonialismus zurückreicht und unvermindert fortwirkt.
Wie Muslim*innen zum „Problem“ gemacht wurden und wie sich das heute auf muslimisch gelesene Menschen auswirkt – das analysiert Keskinkilic in „Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes“. Nachdem das Buch 2021 erschien, wird es jetzt in das Publikationsangebot der Berliner Landeszentrale für politische Bildung aufgenommen. Aus diesem Anlass diskutieren wir mit dem Autor darüber, was wir aus den historischen Verflechtungen heutiger Islamdebatten lernen und wie wir ausgrenzenden Stereotypen und anti-muslimischem Rassismus begegnen können.