Queere Menschen auf der Flucht

Abendforum

Queere Menschen auf der Flucht

Wie sind Hilfe und Schutz vor Diskriminierung möglich?

Tagungsnr.
22168
Von: 15.12.2022 18:00
Bis: 15.12.2022 20:00
Online

© Jacob Lund / Adobe Stock

Aus vielen Ländern flüchten lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und intersexuelle – kurz: queere – Menschen, weil sie wegen ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität Gewalt und Repressionen erfahren. Oft drohen ihnen in den Herkunftsländern Gefängnis, Folter und Tod. Über die Rechte und die speziellen Schutzbedürfnisse dieser Gruppe Geflüchteter möchten wir an diesem Abend ins Gespräch kommen.

Inhalt

Allein in Deutschland leben etwa acht Millionen queere Menschen, deren Lebensweise von einer heteronormativen – also von heterosexuellen Normvorstellungen geprägten – Erwartungshaltung abweicht. Von einer Million geflüchteter Menschen dürften sich nach einer Schätzung des AWO Bundesverbands rund 50.000 bis 100.000 als queer verorten. Zudem sind queere Menschen, die flüchten müssen, besonders vulnerabel, denn ihre Probleme enden nicht mit der Flucht. Auch wenn sich besonders in Europa die rechtliche Situation für queere Geflüchtete verbessert hat, sind sie selbst in vermeintlich sicheren Aufnahmeländern mit Diskriminierung konfrontiert. Denn auch dort werden nicht-heteronormative Lebenskonzepte gesellschaftlich oft nicht anerkannt.

Ob unzureichender Schutz in Unterkünften, fehlende Sensibilität bei Behörden, schlechte Bedingungen der Gesundheitsversorgung oder strukturelle Diskriminierung: Weil Heterosexualität oft als gesellschaftlicher Standard vorausgesetzt wird, machen Menschen mit anderer sexueller oder geschlechtlicher Identität auch auf der Flucht immer wieder negative Erfahrungen und zeigen ihre Lebensweise nicht.

Gemeinsam mit Quarteera e.V. und Queer Refugees Deutschland, die sich für die Rechte geflüchteter queerer Menschen einsetzen, wollen wir uns solchen Fluchtbiographien und Alltagswelten nähern und Lösungsansätze für Probleme queerer Geflüchteter diskutieren. Gerade weil sich Fluchtbiographien von Mensch zu Mensch unterscheiden, kann eine gerechte Hilfe nur gelingen, wenn auf unterschiedlichen Bedürfnisse eingegangen wird. Was kann Zivilgesellschaft, was kann Kirche in dieser Hinsicht leisten?

Programm

17.50 Uhr Einlass in den Zoom-Raum

18.00 Uhr Begrüßung und Einführung in das Thema
Dr. Max Oliver Schmidt, Projektleiter „Migration und Europa", Evangelische Akademie zu Berlin
Ray Trautwein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BZgA-Projekt „GeLebT:Gesundheitsförderung in Lebenswelten von Trans* Menschen", Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg

18.15 Uhr Fluchterfahrung queerer Menschen
Kurzfilm

18.25 Uhr Queere Menschen auf der Flucht
Ellina Rudakova, Rechtsberaterin, Quarteera, Queer auf Russisch
Elnaz Farahbakhsh, queere Autor*in, Künstler*in, Dichter*in und Aktivist*in, Flamingo e.V.
Lilith Raza, Projektmanagerin, LSVD – Queer Refugees Deutschland, Köln
Matthias Schneider, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Potsdam, Potsdam
Moderation: Dr. Max Oliver Schmidt

20.00 Uhr Ende

Programmänderungen vorbehalten.

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Leitung

Dr. Max Oliver Schmidt

Studienleiter Migration und Europa

Telefon (030) 203 55 - 588

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