Ngondi A. Kamatuka beispielsweise, der Präsident der Association of the Ovaherero Genocide in den USA, beanstandet, dass Vertreter*innen von Ovaherero und Nama an den Verhandlungen ausgeschlossen gewesen seien. Er wandte sich im Herbst 2021 in einem offenen Brief an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit der Bitte um Unterstützung in den Bemühungen, eine neue Verhandlungsrunde herbeizuführen. Die EKD hatte schon 2017 in einer öffentlichen Erklärung ihre Schuld im Blick auf den Völkermord bekannt.
Den vielschichtigen offenen Fragen und Perspektiven in Bezug auf das „Versöhnungsabkommen“ werden wir uns zunächst theologisch nähern: Wie kann man Reparationsleistungen theologisch begründen? Wie kann in beiden Gesellschaften produktiv mit gewaltbelasteter Vergangenheit und mit Schuld umgegangen werden? Ausgehend von diesen Fragen diskutieren wir die politische Praxis der Reparationen: Welche Perspektiven auf das Abkommen, auf Entschädigungsformen und mögliche weitere Verhandlungen darüber gibt es? Welche Forderungen an Bundesregierung und Kirche werden laut?
Referent*innen:
Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung a.D.
Bischof a.D. Zephania Kameeta, Namibia
Katharina von Kellenbach, Referentin des Projekts Bildstörungen an der Evangelischen Akademie zu Berlin
Ngondi A. Kamatuka, Präsident der Association of the Ovaherero Genocide in the USA
Christina-Maria Bammel, Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Eine Teilnahme ist sowohl in Präsenz als auch per Videokonferenz möglich.