„Die Weltgeschichte wird nicht von Frauen gemacht, aber sie müssen darin leben.“ Die Großmutter, die diesen Satz in Katharina Döblers Roman sagt, ist einst von Deutschland nach Papua Neuguinea gegangen, als Frau eines Missionars. Die Autorin tastet nach den Motiven eines solchen biografischen Wagnisses. Und sie spürt der Frage nach, welchen Preis ein solches Leben hatte, das sich zwischen Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der Menschen vor Ort, etwa in der Plantagenwirtschaft, und dem Wunsch, den „rechten Glauben“ zu bringen, bewegen musste.
In Döblers Roman geht es um Rassismus und Macht, um Frömmigkeitsgeschichte und ein missionarisch ausgeprägtes Christentum, um Kolonialismus und zwei Weltkriege, um die Ausbeutung von Menschen und Land, um hegemoniale Geschlechterverhältnisse und Emanzipation. Und, ja, auch um Glaube und Liebe. Eine bewegend geschriebene Familiengeschichte über drei Generationen.
Lesung und Gespräch: Katharina Döbler
Moderation: Friederike Krippner
Eine Kooperation des Berliner Missionswerks, der Evangelischen Akademie zu Berlin und der Stiftung St. Matthäus.