Wie stellt sich die aktuelle Situation von geflüchteten Frauen und Mädchen sowie lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen, intersexuellen, asexuellen und queeren Menschen in Deutschland dar? Wie kann ihre Lage verbessert werden? Wie können unterdrückerische, gewalttätige und ausbeuterische Strukturen in Herkunfts- und Aufnahmeländern aufgebrochen werden?
In diesem Abendforum legen Expertinnen dar, mit welchen Problemen geflüchtete Frauen und Mädchen, sowie Menschen, die anderen besonders verletzlichen Gruppen angehören, in Deutschland konfrontiert sind. Die spezielle Schutzbedürftigkeit von Opfern geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt auch im Asylverfahren wird bisher nicht systematisch und konsequent ermittelt. Das hat weitreichende Folgen. Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen in der Erstaufnahme, der Unterbringung und der Anhörung im Asylverfahren sind weder ausreichend vorhanden noch können sie entsprechend vermittelt werden. In mehreren EU-Richtlinien wird geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen als eine Form der Verfolgung anerkannt. Insbesondere verlangt die völkerrechtlich verbindliche Istanbul-Konvention, Frauen und Mädchen umfassend vor Gewalt zu schützen und berechtigt zu internationalem Schutz. Diese Grundsätze werden nicht konsequent umgesetzt. Geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt wird oft nicht als Asylgrund anerkannt.
Das Abendforum am Internationalen Frauentag ist der Start einer Veranstaltungsreihe, die sich mit der Situation von geflüchteten Frauen und LGBTQIA+-Personen in Deutschland und Europa auseinandersetzt. Lösungsansätze und Forderungen für die konsequente Anerkennung spezifischer Asylgründe und den Schutz verletzlicher Gruppen sollen entwickelt werden.
Wir diskutieren mit
Andrea Kothen, Pro Asyl e.V.
Barbara Wessel, Rechtsanwältin, Mitglied im Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein e.V.
Moderation: Victoria Lies, Podcasterin von der Refugee Law Clinic Berlin e.V.
An weiteren Abenden wird die Diskussion unter rechtlichen und politischen Gesichtspunkten fortgesetzt. Die Veranstaltungen bieten eine Möglichkeit zum direkten Austausch für Aktivist*innen und Ehrenamtliche, hauptamtliche Helfer*innen, Rechtsanwält*innen und Interessierte aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Ziel ist es, die Problematik besser zu verstehen und Möglichkeiten solidarischen Handelns auszuloten.
Bei Ihrer Anmeldung wird Ihnen automatisch ein Zoom-Link zugesandt, der an allen Abenden gültig ist.
17.50 Uhr Zugang zum virtuellen Konferenzraum
18.00 Uhr Begrüßung und thematische Einleitung
Dr. Max Oliver Schmidt, Projektleiter für Migration und Europa, Evangelische Akademie zu Berlin
18.15 Uhr Women and Children in Migration: We are still struggling!
Kurzfilm von Anne Frisius, Filmemacherin, Cooperativa-Film, Bremen
18.30 Uhr Podiumsgespräch: Die Situation von Frauen und Mädchen in Asylverfahren
Andrea Kothen, Pro Asyl e.V., Frankfurt am Main
Barbara Wessel, Rechtsanwältin, Mitglied im RAV e.V., Berlin
Moderation: Victoria Lies, Podcasterin der Refugee Law Clinic e.V., Berlin
19.15 Uhr Diskussion und Fragen aus dem Publikum
19.45 Uhr Abschluss mit einem Videobeitrag von Feminist Asylum
Ende gegen 20.00 Uhr
Änderungen des Programms vorbehalten!