Montag, 20. Juni 2022
ab 8.00 Uhr Anmeldung
9.00 Uhr Begrüßung
Dr. Friederike Krippner, Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin
9.05 Uhr Aktuelle Herausforderungen für die Flüchtlings- und Integrationspolitik
Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
9.30 Uhr Der Koalitionsvertrag: Was folgt für die Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa?
Mahmut Özdemir, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat
9.50 Uhr Zivilgesellschaftliche Erwartungen
Günter Burkhardt, Pro Asyl
Dr. Julia Duchrow, Amnesty International Deutschland
10.20 Uhr Diskussion
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Aktuelles aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Ursula Gräfin Praschma, Vizepräsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
11.35 Uhr Afghanistan: Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban
Dr. Alema Alema, Pro Asyl, ehemalige stellv. Ministerin des Friedensministeriums in Afghanistan
Dr. Katja Mielke, Bonn International Center for Conflict Studies (BICC)
12.00 Uhr Afghanistan: Welche Verantwortung trägt Deutschland im In- und Ausland?
Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe
12.15 Uhr Fragen aus dem Publikum
12.30 Uhr Mittagessen
13.45 Uhr Bildung: Menschenrecht für geflüchtete Kinder
Petra Becker, Back on Track e.V.
Aziz Bozkurt, Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin
Hans-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
Michael Stenger, Vorstandsvorsitzender SchlaU Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. (SchlaU Schule)
Moderation: Prof. Dr. Viola B. Georgi, Direktorin des Zentrum für Bildungsintegration an der Stiftung Universität Hildesheim/ Mitglied des Sachverständigenrats für Integration und Migration
15.15 Uhr Rahmenmoderation zu den Arbeitsforen
15.30 Uhr Pause
ARBEITSFOREN
15.45 Uhr – 18.30 Uhr, verschiedene Orte
Arbeitsforum 3 in Englisch / Workshop 3 in English
JEDES ARBEITSFORUM WIRD ZWEIMAL ANGEBOTEN
Bitte melden Sie sich für beide Runden an.
15.45 - 17.00 Uhr Erste Runde
17.15 – 18.30 Uhr Zweite Runde
1. Wie gelingt die menschenrechtskonforme Unterbringung von geflüchteten Menschen?
Geflüchtete Menschen sind aufgrund von rechtlichen und faktischen Gründen verpflichtet, in Erst- und Gemeinschaftsunterkünften sowie in weiteren Formen von Sammelunterkünften zu leben. Damit gehen Strukturen einher, die Gewalt begünstigen, die Betroffenen von sozialer Teilhabe ausschließen und sie in ihren Grund- und Menschenrechten einschränken. Zugleich mangelt es noch immer an bundeseinheitlichen und verbindlichen Mindeststandards für eine menschenrechtskonforme Unterbringung. Das Forum beleuchtet die Herausforderungen im vorherrschenden Unterbringungssystem und diskutiert Lösungsansätze für Politik und Verwaltung auf Bundes- und Landesebene.
Volker Gerloff, Fachanwalt für Sozialrecht, Vorstandsmitglied der AG Sozialrecht im DAV
Dr. Marion Lillig, Migrationssoziologin, Haltener Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt
Florian Töpfer, Multiplikator für Gewaltschutz im Projekt DeBUG, DRK-Landesverband Schleswig-Holstein
Moderation: Inga Matthes, DRK-Bundesverband; Manuel Armbruster, AWO-Bundesverband
2. Familiennachzug aus Afghanistan
Familiennachzug nach Deutschland ist aktuell einer der wenigen legalen Wege aus Afghanistan nach Deutschland. Faktisch ist er weitgehend zum Erliegen gekommen. Zugleich ist die Lage für viele Afghan*innen im Schatten des Ukrainekrieges immer bedrohlicher geworden. Familienangehörige hierzulande wenden sich besorgt an Beratungsstellen und Anwält*innen. Schon vor dem Regimewechsel durch die Taliban im August gab es Schwierigkeiten beim Familiennachzug, die zu extrem langen Warte- und Verfahrenszeiten führten. Hinzu kommen nun die Überlastung der Botschaften in den Nachbarstaaten und die volatile Lage im Land selbst. Die Verfahren aus Afghanistan müssen sofort beschleunigt werden. Im vergangenen Jahr wurde in diesem Forum über die Hürden des Familiennachzuges insbesondere aus Ostafrika gesprochen – es herrschte Einigkeit, dass es flexible Mechanismen brauche. Wie dies in Afghanistan geschehen kann und was dafür nötig ist, wird Thema dieses Forums sein.
Dr. Frederik Hanke, Auswärtiges Amt, stellvertretender Leiter des Referats für Ausländer- und Visumrecht, langfristige Aufenthalte, migrationspolitische Grundsatzfragen
Dr. Barbara Schulz-Bredemeier, Vorsitzende Richterin am Verwaltungsgericht Berlin
Dr. Corinna Ujkaševic, International Refugee Assistance Project und Equal Rights Beyond Borders
Moderation: Johanna du Maire, Dienststelle Bevollmächtigter des Rates der EKD
3. Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen – eine neue Qualität
Qualität und Systematik von Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen haben ein neues, erschreckendes Ausmaß erreicht. Dabei stehen gewaltsame menschenrechtswidrige Zurückweisungen von Schutzsuchenden im Fokus. Diese „Pushbacks“ sind zuletzt in immer mehr EU-Mitgliedstaaten nicht nur systematisch eingesetzt, sondern sogar legalisiert worden, z.B. in Griechenland und Polen. In der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erodiert das Verbot der kollektiven Zurückweisung. Deklarierte Ausnahmezustände wie an der Grenze zu Belarus führen zu Straffreiheit bei Menschenrechtsverletzungen und Rechtlosigkeit. In diesem Forum geht es darum, solche gezielt eingesetzten Menschenrechtsverletzungen zu beleuchten und Gegenstrategien zu diskutieren.
Minos Mouzourakis, Refugee Support Aegean
Hanaa Hakiki, European Center for Constitutional and Human Rights
Karl Kopp, Pro Asyl
Christian Mommers, Europarat (Videobotschaft)
Moderation: Franziska Vilmar, Amnesty International Deutschland
4. Klimawandel und Flucht
Extreme Wetterereignisse wie Erdbeben, Dürre und Überschwemmungen haben einen erheblichen Einfluss auf das weltweite Fluchtgeschehen. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen nicht nur die Ursachen, sondern auch die Folgen von Flucht und Vertreibung. Bereits jetzt stammen viele Flüchtlinge aus Ländern, die besonders stark von Klimaveränderungen betroffen sind. Welche Bedeutung haben die Genfer Flüchtlingskonvention und andere menschenrechtliche Abkommen für den Schutz von Klimaflüchtlingen? Und welche Maßnahmen werden durch die internationale Gemeinschaft und humanitäre Akteure ergriffen, um Vertriebene in klimatischen Krisenherden besser zu schützen? In diesem Forum sollen diese und weitere Fragen beantwortet und gemeinsam diskutiert werden.
Nele Allenberg, Leiterin der Abteilung Menschenrechtspolitik Inland/Europa, Deutsches Institut für Menschenrechte
Celina Hirt, Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Dr. Jacob Schewe, FutureLab Leader, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Moderation: Tania Boulot, UNHCR
5. EU-Richtlinie zum vorübergehenden Schutz (Massenzustrom-Richtlinie)
Zum ersten Mal seit ihrer Verabschiedung im Jahr 2001 hat der Rat der Europäischen Union am 4. März die EU-Richtlinie zum vorübergehenden Schutz aktiviert. Dies bedeutet für Menschen aus der Ukraine, dass sie auch ohne Asylverfahren unmittelbar Schutz in der EU erhalten können. Für nicht-ukrainische Staatsangehörige, die aus der Ukraine als Wohn-, Arbeits- oder Studienort geflohen sind, ist die Lage komplexer. Welche neuen Herausforderungen und Lösungsansätze gibt es bei der Umsetzung in der Praxis? Welche Fragen stellen sich für die unterschiedlichen Akteure bei der erstmaligen Anwendung dieses Schutzstatus? Das Forum nimmt zur Beantwortung dieser Fragen die unterschiedlichen Umsetzungsebenen in den Blick: die europäische, die nationale sowie die lokale Ebene.
Berenice Böhlo, Rechtsanwältin
Josephine Liebl, Head of Advocacy, European Council on Refugees and Exiles
Olaf Jansen, Leiter Zentrale Ausländerbehörde Brandenburg
Moderation: Wiebke Judith, Pro Asyl
6. Bleiberechtsregelungen und Chancenaufenthalt: Wie lässt sich der Koalitionsvertrag bestmöglich umsetzen?
Die neue Bundesregierung hat einen Paradigmenwechsel beim Flüchtlingsschutz angekündigt. Auch im Bereich des Aufenthalts- und Bleiberechts werden im Koalitionsvertrag viele Verbesserungen angesprochen, die nun umgesetzt werden müssen: so kündigt der Koalitionsvertrag nicht nur Verkürzungen der erforderlichen Aufenthaltsdauer im Kontext der §§ 25a und b AufenthG an, sondern auch ein sogenanntes Chancenaufenthaltsrecht für Menschen, die seit fünf Jahren in Deutschland leben. Doch wie genau soll das geplante Aufenthaltsrecht auf Probe aussehen? Und welche Änderungen sind erforderlich, um das erklärte Ziel, die Praxis der Kettenduldungen zu beenden, bestmöglich zu verwirklichen? Diesen Fragen wollen wir im Rahmen des Arbeitsforums nachgehen.
Dr. Ulrike Hornung, Bundesministerium des Inneren und für Heimat
Dr. Kristian Garthus-Niegel, Sächsischer Flüchtlingsrat
Abdounnassir Konfe
Moderation: Kerstin Becker, Der Paritätische Gesamtverband
Abendvortrag und Empfang des Berliner Symposiums zum Flüchtlingsschutz
19.00 Uhr Der Schutz von Flüchtlingen aus internationaler Perspektive
Katharina Lumpp, Vertreterin des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Deutschland
19.25 Uhr Verabschiedung Ursula Gräfin Praschma, Vizepräsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
19.30 Uhr Empfang
Dienstag, 21. Juni 2022
Einlass ab 8.00 Uhr
8.30 Uhr Flüchtlinge, Demokratie und Recht
Dr. Dana Schmalz, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht
9.00 Uhr Grenzerfahrungen: Realitäten aus den EU-Mitgliedstaaten
Zutritt verboten? Polen/Belarus und Ungarn
Agnieszka Kosowicz, Polish Migration Forum Foundation
Ferenc Koszeg, Helsinki-Komitee für Menschenrechte
NGOs unter Druck! Griechenland
Minos Mouzourakis, Refugee Support Aegean
Retten verboten? Ägäis
Kathrin Schmidt, IUVENTA
Seán Binder, Free Humanitarians
Wo kein Kläger, da kein Richter? Menschenrechtsverletzungen sichtbar machen
Klaas van Dijken, lighthouse reports
Daniel Howden, lighthouse reports
10.30 Uhr Kaffeepause
Fluchterfahrungen und Lösungen
11.00 Uhr Aus Erfahrungen lernen: Erwartungen an die Flüchtlingspolitik der neuen Bundesregierung
Kholgay Ahmadi, YAAR e.V.
Vinda Gouma, Projektleiterin, Iranische Gemeinde Deutschland
Romin Khan, Referent Migrationspolitik, Ver.di
Moderation: Waslat Hasrat-Nazimi, Deutsche Welle
11.45 Uhr Nationale und europäische Herausforderungen: Bundestagsabgeordnete antworten
Clara Bünger, Die Linke
Hakan Demir, SPD
Filiz Polat, Bündnis90/Die Grünen
Josef Oster, CDU
Stephan Thomae, FDP
Moderation: Waslat Hasrat-Nazimi, Deutsche Welle
13.15 Uhr Abschließende Diskussion und Ausblick im Plenum
13.45 Uhr Ende
Programmänderungen vorbehalten.
Während der Veranstaltung werden Bildaufnahmen gemacht. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie Ihr Einverständnis, dass das Bild- und Tonmaterial für Dokumentationszwecke sowie im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Veranstalters eingesetzt werden darf. Bitte wenden Sie sich an einen Mitarbeiter*innen sofern Sie damit nicht einverstanden sind.