Der erste Abend widmet sich GOTT: Darf man Gott im Bild zeigen? Das biblische Bilderverbot steht dagegen. Und doch stellt uns jedes Christusbild vor die Frage, ob mit der menschlichen Seite Christi – dem „wahren Bild Gottes" – nicht auch seine göttliche Seite mit abgebildet wird. Damit würde man also gegen das Bilderverbot verstoßen. Darüber ist seit dem 8. Jahrhundert erbittert gestritten worden – wie auch über die daraus folgende Frage, ob und, wenn ja, inwiefern sich Gott, der Unsichtbare, überhaupt in sichtbaren Bildern zeigen könne: Gibt es „heilige Bilder"? Zeigt sich der Heilige in Bildern?
Wie diese alten Fragen heute beantwortet werden könnten, diskutieren der Kirchenhistoriker Christoph Markschies und die Bildwissenschaftlerin Almut Shulamit Bruckstein: Was können aktuelle bildwissenschaftliche Debatten zu der Frage beitragen? Wie steht es um die Möglichkeiten der Kunst, Unsichtbares sichtbar zu machen? Und welche Herausforderungen ergeben sich in interreligiösen Debatten um das Bilderverbot im Judentum und im Islam?
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies, Kirchenhistoriker und Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Almut Shulamit Bruckstein, Bildwissenschaftlerin und Kuratorin, Taswir-Bildwelten
Moderation: Pfarrer Hannes Langbein, Direktor der Stiftung St. Matthäus
Eine Kooperation der Evangelischen Akademie zu Berlin mit der Stiftung St. Matthäus, Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).