Seit 2015 sind in Deutschland eine ganze Reihe von Medienprojekten entstanden, deren Redaktionen weitgehend aus geflüchteten Journalist*innen bestehen. Der aktuelle Zustrom von Geflüchteten aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat ihnen einen neuen Schub gegeben und mehr politische Aufmerksamkeit verschafft. Bei Projekten wie Amal (unter dem Dach des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik) und Handbook Germany (von den Neuen deutschen Medienmacher:innen) recherchieren und berichten Geflüchtete für Geflüchtete; auf den Ukraine-Krieg haben die Projekte schnell reagiert und ihre Angebote um Informationen auf Ukrainisch erweitert.
Neben Informationen über das Leben in Deutschland für Neuankömmlinge bieten solche Plattformen Geflüchteten auch eine Stimme, um ihren Perspektiven und Themen selbstbestimmt Gehör zu verschaffen und sich als Flüchtlings-Communities zu vernetzen. Aber sind diese Plattformen wirklich eine relevante Alternative zu teilweise fragwürdigen Nachrichtenkanälen aus den Herkunftsländern? Sind derartige Projekte geeignet, um Medienkompetenz in Flüchtlings-Communities hinein zu vermitteln und Geflüchtete resilienter gegen Desinformation und Fake News zu machen? Und wie lässt sich die Arbeit von Flüchtlingsmedien nachhaltig sichern?
Es diskutieren:
Sharmila Hashimi, Redakteurin und Journalistin, Handbook Germany
Maryam Mardani, Redaktionsleitung Kultur, Amal Berlin!
Gemma Pörzgen, Journalistin und Vorstandsmitglied bei Reporter ohne Grenzen
Moderation: Christoph Dreyer, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Evangelische Akademie zu Berlin
Zu der Panel-Diskussion im Rahmen der re:publica 2023 lädt die Evangelische Akademie zu Berlin gemeinsam mit dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ein.