Der Begriff "Religionspolitik" hat Konjunktur in den politischen Debatten. Insbesondere die Geschehnisse im Nahen Osten und ihre Einflüsse auf das gesellschaftliche Leben in Deutschland haben das Thema mit neuer Aktualität auf die Tagesordnung gebracht und zeigen deutliche Missstände auf. Es stellt sich die Frage, wie eine Religionspolitik in Zukunft zu gestalten ist. Dabei geht es nicht nur darum, ein religiöses Integrationspotenzial aktiv zu nutzen und destruktive Elemente einzudämmen. Ebenso sollten religiöse Mündigkeit, selbstbewusste Religiosität und religiöse Menschen in ihrer Identität gestärkt werden.
Religion ausschließlich ins Private abzudiängen, reicht nicht aus, um destruktiven Tendenzen entgegenzuwirken, sondern befördert diese eher. Daher gilt es zu fragen, mit welcher Politik es gelingen kann, Religion einen Platz im öffentlichen Raum zu gewähren, religiöse Multiplikatoren aktiv einzubinden und insbesondere Kinder und Jugendliche zu einer selbstverantworteten und reflektierten Glaubenshaltung zu führen, ohne zu sehr in die religiösen Bestände einzugreifen.
Bei dieser Tagung sollen Religionen und religiöse Akteure nicht als Objekte politischen Handelns, sondern als Subjekte in den Diskurs und in die Debatte mit Politik und religionspolitischen Sprecher*innen treten.
Ziel ist es, politische Vertreter*innen und religiöse Denker*innen in einen Austausch zu bringen und so auch innerreligiöse Perspektiven auf brennende religionspolitische Fragen mit in die Debatte einzuschreiben.
Die Tagung gliedert sich in drei Themenbereiche:
Themenblock I: Religion in der Politik
Die Rolle und Verantwortung von Kirche, Moschee und Synagoge im politischen Diskurs
Themenblock II: Religion und Politik
Nachdenken über die Praxis: Zur Ausbildung Geistlicher und dem schulischen Religionsunterricht
Themenblock III: Politik in der Religion
Wieviel Politik verträgt Religion und wie politisch dürfen respektive müssen Religionsgemeinschaften sein?
Die Tagung ist Teil des Projekts Muslim Debate 2.0 der Alhambra Gesellschaft e.V. und wird in Kooperation mit der Evangelischen Akademie zu Berlin ausgerichtet.
Bei dieser Tagung handelt es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung. Nach Abschluss der Tagung wird es eine öffentliche Podiumsdiskussion sowie eine online zugängliche Publikation geben. Nähere Informationen dazu finden Sie zu gegebener Zeit hier.