Die gesundheitliche und pflegerische Versorgung mit Angeboten wie kassenärztlichen Praxen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten steht insbesondere im ländlichen Raum vor großen Herausforderungen: Einer alternden Gesellschaft steht – bedingt durch die demographische Entwicklung – ein immer kleiner werdendes Angebot an Arbeitskräften gegenüber. Versorgungsangebote können daher in bisher gewohntem Umfang und in bisher angebotener Versorgungsform kaum oder nur mit großer Mühe aufrechterhalten werden. Zugleich bindet eine weiter zunehmende Bürokratisierung Personalressourcen in den Einrichtungen und erschwert es zusätzlich, des vorhandene Personal sinnvoll einzusetzen.
Die staatlich geregelte Refinanzierung der noch vorhandenen Angebote wird zusehends schwieriger. Die Träger der ambulanten und stationären Versorgung geraten dadurch in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Als Folge werden die Versorgungsangebote weiter ausgedünnt; eine Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf.
Bürgerinnen und Bürger nehmen die zunehmend spürbaren Mängel in der Gesundheits- und Pflegeversorgung als Einschränkung der Daseinsvorsorge wahr. So stoßen beispielsweise Überlegungen von Krankenhausträgern, das Versorgungsangebot durch die Schließung bestimmter Kliniken oder Abteilungen einzuschränken oder zu konzentrieren, auf erhebliche Widerstände in der Bevölkerung. Beispiele hierfür sind in Brandenburg die Debatten im Landkreis Elbe-Elster sowie an den Standorten Templin, Neuruppin oder Brandenburg an der Havel.
Die Kommunal- und Landespolitik wird für diese Entwicklungen besonders verantwortlich gemacht, hat aber weder hinreichende Gestaltungsmöglichkeiten noch die finanziellen Ressourcen, diesem Trend nachhaltig entgegen zu wirken. Populistische Kräfte können dies leicht als Versagen des Staates thematisieren und insbesondere in von Veränderung betroffenen Standorten skandalisieren.
Am ersten Abend zur Gesundheitspolitik innerhalb der Reihe Birnbäume für Brandenburg skizziert Michael Ranft, ehemaliger Staatssekretär im Brandenburger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, wie ein Ausweg aus der Krise gestaltet werden könnte. Basierend auf Vorschlägen aus Wissenschaft, Forschung, Praxis und Politik stellt er dazu realistisch umsetzbare Lösungsansätze vor. An den Folgeabenden werden seine Vorschläge zur Diskussion gestellt.
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