Familien willkommen!?

Tagung

Familien willkommen!?

Intergenerationelle Werkstatt zu Familie und Kirche

Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Familie im Spiegel von Religion und Moderne

Tagungsnr.
25016
Von: 05.01.2025 13:30
Bis: 05.01.2025 17:00

© ARTMANN-RALPH_AGLPhotoproductions / iStock

Zwei heterosexuelle, miteinander verheiratete Elternteile und deren biologischen Kinder – das ist eine Familie, keine Frage. Aber die gelebte Wirklichkeit zeigt uns: Es gibt daneben viele weitere Formen, Familie zu sein. Gesellschaftlich und religiös prägend ist dennoch das historisch recht junge Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie. An ihm ist unser Steuersystem ebenso orientiert, wie es viele Freizeitangebote sind – und oft auch das Gemeindeleben.

Zum Auftakt unseres Jahresthemas "Familie" fragen wir: Welche Rolle spielt der Protestantismus in der Stabilisierung dieses Ideals? Muss sich etwas, wollen wir etwas ändern, damit Familien in ihrer Vielfalt in Kirche und Gesellschaft gut leben können? Die Veranstaltung richtet sich an Familien und an alle Erwachsene mit und ohne Sorgeverantwortung. Kinder sind willkommen! Es gibt eine Kinderbetreuung und intergenerationelle Arbeitseinheiten.

Inhalt

Familie passiert „überall dort, wo Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen, Sorge tragen und Zuwendung schenken“ (Zukunftsforum Familie). Im populären Familienbild hingegen hat sich die bürgerliche Kleinfamilie als dominierendes Ideal durchgesetzt: Das golden age of marriage in den 1950er und 1960er Jahren hat die komplementäre Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern – den Mann als Alleinversorger, die Frau als Hausfrau und Mutter – als kulturelle Selbstverständlichkeit gefestigt, an der sich andere Konzeptionen von Familie seitdem abarbeiten müssen.

Bei der Veranstaltung diskutieren wir, inwieweit protestantische Sozialethik für Familienbilder und -ideale verantwortlich ist. Ebenso beleuchten wir die Schattenseiten einer individualisierten und flexibilisierten Gesellschaft, in der Fürsorgebeziehungen vor neuen Herausforderungen stehen. Ist Kirche Stabilisator von Idealen, die nicht alle Menschen erfüllen? Ist sie Schutzraum für alle möglichen Formen, in und mit denen Familie gelebt wird? Und was wünschen sich eigentlich Familien ganz konkret? Wir erkunden gemeinsam, wie familienfreundliche Räume im Alltag in Kirche und Gesellschaft aussehen sollten. Dazu gibt es verschiedene Impulse aus der Praxis. Daneben laden wir zu einer Kreativwerkstatt ein, in der Kinder und Erwachsene gleichermaßen ihre Ideen einbringen können.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zur Reihe „Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit", die im Zentrum unseres Jahresthemas Familie steht. Die Auftaktveranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung St Matthäus statt.
Wir laden Sie herzlich ein, mit Ihren Kindern auch schon am Familienkunstgottesdienst der Stiftung St. Matthäus um 11:30 Uhr teilzunehmen.

Die Reihe „Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit“

Die Reihe „Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit“ diskutiert die Brüche und Spannungen, die sich zwischen dem Ideal einer bürgerlichen Kleinfamilie und der Realität von Praktiken der Fürsorge und Sorge-Arrangements, der Realität von Elternschaft und intergenerationellen Beziehungen heute ergeben. Im Fokus stehen die Verantwortung und ethischen Fundamente für Familie in den Religionen, insbesondere im Protestantismus.

Im Laufe des Jahres nähern wir uns diesen Spannungen gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft, Kirche und Politik: Kann Verlässlichkeit in sozialen Fürsorgebeziehungen hergestellt werden – auch ohne biologische Verbundenheit zwischen Menschen als Eltern und Kinder? Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen braucht es dafür? Wie können Sorge-Gemeinschaften gelebt und wertgeschätzt werden ohne Stigmatisierung und Unterdrückung? Wie artikuliert sich Macht in als Familie codierten Beziehungen? Wie wurde Ehe zur exklusiven institutionellen Form der Versorgungsgemeinschaft und wie kann dies aus feministischer Perspektive gedeutet und weiterentwickelt werden? Welchen Platz hat das Kindeswohl in der rechtlichen Regulierung von Eltern-und-Kind-Beziehungen, und welches Potenzial hat ein Blick auf Familie, der minderjährige Kinder ins Zentrum stellt? Diese und andere Frage wollen wir uns im Laufe des Jahres gemeinsam mit Ihnen stellen

Die Reihe „Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit“ ist Teil des Jahresthemas 2025 Familie der Evangelischen Akademie zu Berlin.

Programm

11:30 Uhr Familienkunstgottesdienst der Stiftung St. Matthäus mit anschließendem Mittagsimbiss
Pfarrer Hannes Langbein

Beginn der Veranstaltung

13:30 Uhr Begrüßung

Hannes Langbein, Direktor Stiftung St Matthäus

13:45 Uhr Podiumsdiskussion: Familie im Wandel der Zeit: Kontinuitäten und Aufbrüche
u.a. mit Dr. Bastian König und Prof. Dr. Almut Peukert
Moderation: Dr. Friederike Krippner, Evangelische Akademie zu Berlin

15:00 Uhr Pause

15:30 Uhr Kreativwerkstatt: Wie können spirituelle Räume familienfreundlich gestaltet werden?

16:30 Uhr Präsentation und Abschluss

17:00 Uhr Schluss der Veranstaltung

18:00 Uhr hORA-Gottesdienst
Es predigt Akademiedirektorin Friederike Krippner zum Thema Familie.

Die Veranstaltung wird für Dokumentationszwecke sowie im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ganz oder teilweise mit Bild und Ton aufgezeichnet. Wenn Sie nicht fotografiert werden möchten, nehmen Sie bitte im gekennzeichneten „fotofreien Bereich“ Platz.

Änderungen des Programmablaufs vorbehalten.

Ort und Anreise


Matthäikirchplatz
10785 Berlin

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Leitung

Dr. Hannah Schilling 2021

Dr. Hannah Schilling

Studienleiterin für gesellschaftspolitische Jugendbildung

Telefon (030) 203 55 - 311

Christina Sawatzki

Studienleiterin für Theologie und interreligiösen Dialog

Telefon (030) 203 55 - 412

Krippner, Friederike 2020

Dr. Friederike Krippner

Akademiedirektorin

Telefon (030) 203 55 - 505

Organisation

Belinda Elter

Belinda Elter

Veranstaltungsorganisation, Allgemeine Verwaltung und Sachbearbeitung von öffentlichen Fördermitteln und Zuschüssen

Telefon (030) 203 55 - 409

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