Freundschaft ist für Hannah Arendt eine Beziehungsform, die zwei Menschen freiwillig und unabhängig von ihrer Herkunft gewählt haben. Freundschaft ermöglicht in den Worten der Philosophin den „Blick auf die Vielfalt der Standpunkte, auf die Andersheit der je an der Freundschaft Beteiligten“. Arendts Begriff von Freundschaft führt weg von „natürlichen“, durch Blutsverwandtschaft definierten Modellen der Verbundenheit. Was könnte das in Krisenzeiten für eine Gesellschaft bedeuten, in der Familien über Reizthemen wie Migration oder Klimaschutz auseinanderfallen?