Ohne Vertrag und rechtliche Bindungen

Vortrag

Ohne Vertrag und rechtliche Bindungen

(Politische) Freundschaften in rauen Zeiten

Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit

Tagungsnr.
25028
Von: 27.02.2025 20:00
Bis: 27.02.2025 21:30
Online
Hannah Arendt

© Barbara Niggl Radloff (CC BY-SA 4.0) via Wikimedia Commons | Hannah Arendt 1958

Hannah Arendt versteht Freundschaft als Beziehungsform, die Menschen freiwillig und ohne jegliche Form der rechtlichen Bindung eingehen. Freundschaft ermöglicht nach diesem Verständnis einen Blick auf die Vielfalt der Standpunkte, auf die unterschiedlichen Perspektiven der Befreundeten. In unserer Reihe Familie 2025 fragen wir: Was könnte das in Krisenzeiten für eine Gesellschaft bedeuten, in der Familien über Reizthemen wie Migration oder Klimaschutz auseinanderfallen?

Inhalt

Arendts Konzept der Freundschaft führt weg von Modellen der „natürlichen" Verbundenheit. Eine ins Politische gewendete Freundschaft sucht in diesem Verständnis danach, was wertvoll ist für eine Gemeinschaft. Das darf auch streitbar, muss aber respektvoll sein: Freundschaft ist in der Sprache frei von Gehorchen und Befehlen. „Das politische Element der Freundschaft liegt darin, dass in einem wahrhaftigen Dialog jeder der Freunde die Wahrheit begreifen kann, die in der Meinung des anderen liegt“, schreibt Arendt in ihrem Text "Sokrates".

In der heutigen Zeit scheint ein solches Freundschaftsmodell – insbesondere dann, wenn es soziale Grenzen überschreitet – fast überlebenswichtig. Über seine Bedeutung diskutieren wir mit einem Impuls von Silke Radosh-Hinder, die sich in ihrer Doktorarbeit intensiv mit diesem Begriff von Hannah Arendt auseinandergesetzt hat. Welchen Ertrag kann Arendts Konzept der politischen Freundschaft für heutige Bedingungen bringen?

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Familie 2025: Zwischen Ideal und Wirklichkeit, die im Zentrum unseres Jahresthemas Familie steht. Familie begegnet uns im Jahr 2025 in Form ganz unterschiedlicher Fürsorgebeziehungen – zugleich sind Politik, Kirche und Gesellschaft immer noch stark auf das Konzept einer Kleinfamilie ausgerichtet. Welche Brüche und Spannungen ergeben sich daraus für Familien? Muss sich etwas ändern?

Teilen

Vormerken

im Kalender speichern

Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

Organisation

Eichhorst, Anne

Anne Eichhorst

Projektsachbearbeitung „DisKursLab“, Assistenz des Antisemitismusbeauftragten der EKD Dr. Staffa

Telefon (030) 203 55 - 407

Familie 2025

Zwischen Ideal und Wirklichkeit

Familie begegnet uns im Jahr 2025 in Form ganz unterschiedlicher Fürsorgebeziehungen: Eltern tragen mit oder ohne Trauschein, allein wie auch mit getrennten oder neuen Partner*innen Verantwortung für Kinder. Erwachsene Kinder kümmern sich als Paare oder Geschwister um pflegebedürftige Eltern. …

Anmeldung
Newsletter
nach oben

Cookies und Datenschutz

Unsere Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung der Bedienung und des Angebots sowie zur Auswertung von Webseitenbesuchen. Einzelheiten über die von uns eingesetzten Cookies und die Möglichkeit diese abzulehnen, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.