
Freiheit oder Bürde?
Zum Verhältnis von Sonntag und Schabbat
In Religionsschulbüchern wird der Unterschied zwischen Sonntag und Schabbat oft als Gegensatz beschrieben: zwischen einem Geschenk für Christ*innen zum Innehalten und einer drückenden Last vermeintlich lebensverhindernder Regeln im Judentum. Im gleichen Sinne wird der Ruhetag in der Schöpfungsgeschichte nicht selten zum Sonntag umgedeutet. Wie lässt sich dieses antijüdische Bild antisemitismuskritisch beleuchten und stören?
Darüber hat in unserer Online-Reihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen Andrea Strübind gesprochen, die Direktorin des Instituts für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
In der Reihe stellen wechselnde Exeget*innen neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten. Denn klischeehafte christliche Vorstellungen wirken oft bis heute bildhaft selbst im säkularisierten Antisemitismus weiter. In wissenschaftlich fundierten, aber leicht zugänglichen Auslegungen bestimmter Textpassagen hinterfragen wir diese karikierenden Vorstellungen.
Die Exeget*innen entwickeln dabei neue, kreative und lebendige Verständnismöglichkeiten, in denen die Schrift in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität neu zur Geltung kommt. Die Vorträge sollen Lust machen, das Potenzial biblischer Texte neu zu entdecken und zu zeigen, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir sie mit der jüdischen Tradition lesen und nicht gegen sie.
Erschienen am 28.03.2025
Aktualisiert am 28.03.2025