Jesus hatte Hunger

Projekte
Projekte
Empfohlener externer Inhalt: YouTube-Video

Jesus hatte Hunger

Über die Verfluchung des Feigenbaums

Es gibt in der gesamten Hebräischen Bibel keine Stelle, an der das Volk Israel mit einem Feigenbaum verglichen wird. Warum also im Markusevangelium (Mk 11,11-25), in dem steht, dass Jesus einen Feigenbaum verflucht? Die Schweizer Neutestamentlerin Luzia Sutter Rehmann lenkt den Blick auf den ersten Satz der Geschichte, der grundsätzlich übersehen wird: „Es hungerte ihn“! Sie fragt nach der Bedeutung eines Feigenbaumes für die jüdische Bevölkerung im ersten Jahrhundert, die sich nach Jahren römischer Besatzung und einem verheerenden Krieg nur noch von dem ernähren können, was die Bäume abwerfen. Aber, so heißt es bei Markus weiter: „Es war nicht die Zeit für Feigen“! Damit bleibt der Hunger Jesu. Mit der Verfluchung des Feigenbaums setzt er ein Zeichen gegen den Hunger und gegen das geduldige Warten auf bessere Zeiten. Sutter Rehmann macht klar: Es geht in dieser Geschichte nicht um die Verurteilung Israels, auch nicht um die des Tempels, oder gar der jüdischen Religion. Mit ihrer sozialgeschichtlichen Hermeneutik öffnet die Theologin den historischen Horizont, der mit den antijüdischen Auslegungsgewohnheiten brechen kann.
In unserer Reihe Antisemitismuskritische Bibelauslegungen stellen wechselnde Exeget*innen neue Bibelauslegungen vor, die der tradierten Stereotypisierung von Juden, Jüdinnen und Judentum entgegentreten.

Luzia Sutter Rehmann ist Befreiungstheologin. Sie lehrt Neues Testament als Titularprofessorin an der Theologischen Fakultät der Universität Basel. Sie übersetzte das Lukasevangelium für die Bibel in gerechter Sprache (2006).

2023 12 Okt

Vortrag

Online

Die Tempelreinigung und die Verfluchung des Feigenbaums

Die christliche Auslegung hat den bei Markus beschriebenen Fluch Jesu über den Feigenbaum (Mk 11,11-25) auf das Volk Israel bezogen. Auch die damit zusammenhängende Geschichte der so genannten Tempelreinigung ist in der christlichen Lesart zur… weiter

Antisemitismuskritische Bibelauslegungen

Wie lassen sich die Klischees aufbrechen, mit denen biblische Texte und Motive aufgrund ihrer langen antijüdischen Auslegungsgeschichte behaftet sind? Vorstellungen wie die vom „heuchlerischen“ Pharisäer, einem „Erwählungsdünkel“ Israels, einer „Verschwörung“ jüdischer Eliten oder von …

Anmeldung
Newsletter
nach oben

Cookies und Datenschutz

Unsere Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung der Bedienung und des Angebots sowie zur Auswertung von Webseitenbesuchen. Einzelheiten über die von uns eingesetzten Cookies und die Möglichkeit diese abzulehnen, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.