Wie sehen neue Formen des Wohnens aus, die zukunftsfähig, nachhaltig und erschwinglich sind, die Gemeinschaft und Individualität ermöglichen und für eine diverse und junge Stadtgesellschaft zur Verfügung stehen? In kreativen Workshops entwickeln die Teilnehmenden des Kongresses visionäre Ideen für den Berliner Wohnungsmarkt. Gibt es ein Recht auf Stadt und was gehört dazu? Die Diskussionen dazu finden mit Expert*innen zum Beispiel aus Immobilienwirtschaft, Architektur, Kunst, Aktivismus, Stadtplanung statt. Die Ergebnisse des Tages sollen in einem feierlichen Abschluss politisch Verantwortlichen präsentiert werden.
Eine Kooperation von Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V., Landesjugendring Berlin, Evangelische Akademie zu Berlin, Evangelische Hochschule Berlin und der Arbeits- und Forschungsstelle Theologie der Stadt.
Der Jugendwohnkongress wird u.a. gefördert vom Jugend-Demokratiefonds Berlin Stark gemacht!, der Arbeits- und Forschungsstelle Theologie der Stadt, der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und der Lotto-Stiftung.
Programmablauf (Änderungen vorbehalten)
10:00 Uhr Begrüßung und Warm-Up mit Bahar Meric
11:00 Uhr Impulse: Wohnen in Berlin – Und bei Dir so?
mit Estera Stan und Bana Mahmood
11:30 Uhr Standpunkte: Unser Recht auf Stadt (parallel)
Forum 1: Wohnen – mehr als ein Dach über dem Kopf
Forum 2: Macht und Ohnmacht auf dem Wohnungsmarkt
Forum 3: Keine Kohle: Nachhaltig Wohnen
Forum 4: Was wäre wenn… Wohnen als Menschenrecht?
Forum 5: Wir sind hier! Wohnen und Empowerment
13:00 Uhr Mittags-Imbiss
13:45 Uhr Plenum: Einstieg in den Nachmittag mit Bahar Meric
14:00 Uhr Was geht? Künstlerisch-Mediale Produktionen (parallel)
Workshop 1: Podcast mit Daniel Vishnya
Workshop 2: Comic zeichnen mit Marcos García Pérez
Workshop 3: Minecraft mit Tobias Thiel und Andrea Janssen
Workshop 4: Modellbau mit Roland Krause und Lisa Krehl
Workshop 5: Manifest mit Sarah Wenzinger
Workshop 6: Poetry Slam mit Sami El-Ali
17:30 Uhr Tacheles: Unsere Visionen zur Wohnungsfrage
Projektpräsentationen und Diskussion mit der Berliner Stadtgesellschaft
u.a. mit Staatssekretär Falko Liecke (Jugend und Familie) und Staatssekretär Stephan Machulik (Wohnen und Mieterschutz).
18:30 Uhr Abend-Suppe
19:30 Uhr TROTZDEM! Party mit DJ*ane
Ende gegen 22:00 Uhr
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Detaillierte Beschreibung der Foren:
FORUM 1: Wohnen – mehr als ein Dach über dem Kopf
Ein Platz zum Wohlfühlen, Menschen, die einem lieb und wichtig sind, Momente von Gemeinschaft und einen sicheren Rückzugsort – Was gehört alles dazu, um gut in Berlin wohnen zu können? Wann fühlt Ihr euch zu Hause? Erfahrt, was Jugendliche aus Neu-Hohenschönhausen dazu zu sagen haben (Karoline Fahl et al. C/O _______-Projekt, TU Berlin) und entwickelt dabei Ideen, wie Wohnen in Berlin verbessert werden kann, indem auch in den Blick kommt, welche öffentlichen Räume und Nachbarschaften es zum Zuhause-sein in der Stadt braucht.
Moderation: Frida Siering
FORUM 2: Macht und Ohnmacht auf dem Wohnungsmarkt
Der Vermieter lässt Euch in Dauerwarteschleifen abblitzen oder schaut eure Bewerbungsunterlagen nicht mal an; geschweige denn könnt Ihr die Mietpreise stemmen. Der Wohnungsmarkt in Berlin macht ohnmächtig. Welche politischen Möglichkeiten gibt es, gegen diese Missstände anzukämpfen? Welche politischen Instrumente stehen bereits jetzt zur Verfügung? Ist der Wohnberechtigungsschein (WBS) eine Garantie für eine Wohnung? Dr. Andrej Holm, Stadtsoziologe und Mietenexperte und Helene Böhm, Mitarbeiterin der Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU teilen ihre Erfahrungen und stehen als Gesprächspartner*innen zur Verfügung, gemeinsame Ideen zu entwickeln, wie die Rechte junger Menschen auf dem Wohnungsmarkt besser verankert werden können.
Moderation: Rahul Rahman
FORUM 3: Keine Kohle: Nachhaltig Wohnen
Die Heizungskosten steigen und Anschaffungen wie Waschmaschine sind teuer – gibt es Möglichkeiten, Häuser und Wohnungen so zu bauen und zu nutzen, dass Energie gespart und Ressourcen sinnvoll geteilt werden? Wie sieht nachhaltiges Wohnen für Euch aus, wie kann man mehr erneuerbare Energien und Rohstoffe einsetzen? Welche Visionen und deren Umsetzungen gibt es bereits? Architekt:innen von nachhaltigen Wohnprojekten (Teresa Immler und Pascale Hermann von nexture+) bringen Ideen mit und diskutieren mit Euch, wie Wohnen nachhaltiger gestaltet werden kann – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Klimakrise.
Moderation: Sebastian Wehrsig
FORUM 4: Was wäre wenn… Wohnen als Menschenrecht?
Einladung zum Gedankenexperiment: was wäre, wenn Wohnen als Menschenrecht realisiert wäre? Würden wir alle kostenlos wohnen, und wie? Über das Erarbeiten von Wohnungsutopien machen wir uns auf Entdeckungsreise zu Möglichkeiten für Veränderung. Die Bilder, die dann entstehen, können vielleicht keine Berge versetzen, aber zeigen: Es muss nicht so bleiben, wie es ist. Dazu lädt Stefan Endewardt mit seinem Team vom Kotti-Shop ein.
FORUM 5: Wir sind hier! Wohnen und Empowerment
Was können wir gegen Benachteiligungen auf dem Wohnungsmarkt tun? Von Ausschlüssen betroffene Menschen sind erst recht auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt. Wo gibt es Möglichkeiten, sich zu verbinden und gegenseitig zu stärken? Wie können alle Platz finden in der Stadt? Initiativen wie queer home* (Kathrin* Schultz) stellen ihre Arbeit vor und kommen mit Euch ins Gespräch mit viel Inspiration für Vernetzung und Empowerment. Auch Vanessa Krah ist eingeladen, Euch als Queerbeauftragte von Marzahn-Hellersdorf Tipps zu geben, wie Ihr handlungsfähig in Wohnungsfragen werden könnt.
Moderation: Julia Geisler
Detaillierte Beschreibung der Kreativworkshops
Workshop 1: Podcast mit Daniel Vishnya
Daniel ist Medienproduzent und arbeitet u.a. für das Team mediale pfade e.V.
In seinem interaktiven Workshop wird das Thema "Wohnen - mehr als ein Dach über dem Kopf" erkundet, indem wichtige Fragen rund um das Wohnen in Berlin diskutiert werden.
Anschließend lernen die Teilnehmenden, wie man einen Podcast konzipiert, erstellt und veröffentlicht: von der Themenfindung über Interviewtechniken bis hin zur Bearbeitung und Veröffentlichung.
Inspiriert von den Gesprächen beim Kongress wird die Bedeutung von Zuhause und Gemeinschaft verhandelt und am Ende des Tages als Podcast dem Publikum vorgestellt.
Workshop 2: Comic zeichnen mit Marcos Maria Perez
Marcos ist bildender Künstler. Seine künstlerische Praxis umfasst Zeichnung, Spiel, Dialog, Spaziergänge und Improvisation.
In seiner Comic-Werkstatt geht es darum, wie eine Geschichte zum Thema Wohnungssuche visuell erzählt werden kann, indem gezeichnet, collagiert und mit einer Kopiermaschine gearbeitet wird. Durch kleine Zeichen-Spiele und -Übungen entsteht ein gemeinsames Konzept für ein oder mehrere gezeichnete Hefte.
Workshop 3: Minecraft/Minetest mit Tobias Thiel und Andrea Janssen
Andrea und Tobias arbeiten bei der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt. Im Workshop baut jede*r sein/ihre Stadt, frei und ohne Einschränkungen - in Minecraft. Auf einem Server baut jede*r für sich und alle gemeinsam. Dabei entstehen Wunsch-Gebäude und Stadtflächen mit hoher Aufenthaltsqualität für die Menschen, die sie bewohnen.
Workshop 4: Modellbau mit Roland Krause und Lisa Krehl
Lisa und Roland sind Streetworker*innen bei Gangway e.V. im Jugendteam Pankow-Nord.
Im Workshop wird mit unterschiedlichen Materialien (mit lego?) Wohn- und Lebensraum gestaltet, wie er den Phantasien und Vorstellungen der Teilnehmenden entspricht. Gemeinsam werden die vielfältigen Möglichkeiten der Lebensraumplanung mit dem Fokus auf den öffentlichen Raum und dessen Aufenthaltsqualität ausgelotet.
Workshop 5: Manifest mit Sarah Wenziger
Sarah ist Kunstvermittlerin und wird mit den Teilnehmenden eine visuelle Form für die Forderungen der Kongressteilnehmer*innen an die Politik finden. Kleine utopische Gedankenexperimente zu den Themen Gemeinschaft, Besitz, Platz, Grün, Miete, Verkehr, Beteiligung, Sound, Material, Zusammenleben werden in Text und Bild übersetzt, in Collagen übertragen, die als Plakate hochgehalten, vorgelesen oder vorgestellt werden.
Workshop 6: Poetry Slam mit Sami El-Ali
Sami ist seit zwölf Jahren Poetry Slam Künstler. Seine Themenschwerpunkte sind Rassismus und Identität.
Im Workshop werden die Teilnehmenden spielerisch an das Schreiben von Texten
herangeführt, um anschließend das Wort zu ergreifen, von eigenen Erfahrungen zu berichten, auf Missstände aufmerksam zu machen und in Form von Poetry Slam die eigenen Perspektiven aufzuzeigen. Nach dem Workshop gibt es eine Aufführung!